Walk a mile in my shoes: Die Welt mit anderen Augen sehen

Improvisationstheater und Menschen, die über ihr aussergewöhnliches Engagement im Ausland berichten – die Highlight-Veranstaltung am 27. März

Worüber lacht man eigentlich in der Türkei? Was versteht ein Südamerikaner unter Zuverlässigkeit? Und sind wir Deutschen wirklich so zielstrebig und ernst, wie immer behauptet wird? Tatsache ist: Der Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturen ist immer spannend – und nicht selten voller Missverständnisse. Und zwar sowohl beruflich als auch privat. Diesem Thema widmet sich der Veranstaltungsabend "Walk a mile in my shoes" auf ebenso spannende wie unterhaltsame Weise.

Unter der Leitung von szbz-Chefredakteur Hans-Jörg Zürn tauschen sich Böblinger und Sindelfinger Bürger auf einer Podiumsdiskussion zunächst über ihre internationalen Erfahrungen aus. Und die sind – angefangen beim Fleischtransport durch die Türkei über die Erfahrungen mit Insassen eines chilenischen Gefängnisses bis hin zum Bau einer Gesundheitsstation in Ecuador – alles andere als alltäglich. Mit dabei auf dem Podium ist auch Steffen Henkel, der als Geschäftsführer des interkulturellen Beratungsunternehmens change.project den Umgang mit den Eigenschaften und Eigenheiten anderer Kulturen auch aus der wissenschaftlichen Perspektive beleuchten wird.

Dass man längst nicht weit gereist sein muss, um interkulturelle Erfahrungen zu machen, zeigt im Anschluss das interkulturelle Improvisationstheater rund um den Schauspieler und Trainer Roberto Hirche. Er spielt er mit seinem Team typische Situationen nach, die einem beim Arzt, im Restaurant oder auch am Arbeitsplatz mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen regelmäßig begegnen. Die notwendige Portion Humor darf dabei ebenso wenig fehlen wie der Austausch mit dem Publikum und die Frage nach der eigenen Identität und den eigenen typischen Verhaltensmustern.

Ein internationales Catering und der Songwriter Maikl Robinson runden einen Abend ab, an dessen Ende eine klare Botschaft mit nach Hause genommen werden soll: Das interkulturelle Miteinander macht dann Spaß, wenn man bereit ist, aufeinander zuzugehen und die Welt auch einmal aus der Sicht des anderen zu betrachten – Walk a mile in my shoes!

change.project

Informationen zum Improvisationstheater mit Roberto Hirche

Die von Trainer und Schauspieler Roberto Hirche entwickelte SCOUT-Methode nutzt die Möglichkeiten des Forumtheaters. Das Forumstheater selbst geht zurück auf die Arbeit von Augusto Boal (*1931, † 2009, Brasilien). Boal wollte in den Siebzigerjahren den Unterdrückten Brasiliens eine Plattform für ihre Meinung geben - und für ihre Lösungen. Sein "Theater der Unterdrückten" wurde von der UNESCO als Method of Social Change anerkannt. Somit bietet die SCOUT-Methode real nachgestellte Situationen, die man buchstäblich begreifen kann. Die vier Mitarbeiter von SCOUT sind Mitglieder des renommierten Ensembles für Improvisationstheater TmbH, Theater mit beschränkter Hoffnung, das regelmäßig in deutscher und englischer Sprache auf den Bühnen Europas spielt. Sie arbeiten zusammen mit internationalen Künstlern (z.B. The Spontaneity Shop / Großbritannien, Crumbs / Kanada, La Gata / Kolumbien) und stützen sich auf die Kompetenzen hervorragender Trainer und Coaches (Doug Nunn, Thomas Dietz, Armin Rohm). Besonders intensiv ausgebildet wurden sie in den theatralen Bereichen authentische Charaktere und Storytelling sowie in den Bereichen Transaktionsanalyse, JPP (Jungian Personality Profil) und Achtsamkeit.

Roberto Hirche ist der konzeptionelle und führende Kopf von SCOUT. Der Wirtschaftspädagoge verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Training und Coaching und steht von Kindesbeinen an auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Seit 2000 ist er Mitglied des TmbH.
Die Grundsätze seiner Arbeit, Wertschätzung für die Andersartigkeit des Gegenübers, Respekt und Humor machen seine Arbeit so einzigartig - und zu einem Erlebnis für alle Beteiligten.

Als erfahrener Trainer und Coach ist er Ihr optimaler Partner, wenn es um Ihre Bedarfsanalyse und ein maßgeschneidertes Angebot geht. Die vielen Jahre als Schauspieler auf europäischen Bühnen ermöglichen es ihm, im Rahmen der SCOUT-Methode, in nahezu jede Rolle zu schlüpfen und sie authentisch zu verkörpern. Interkulturelle Erfahrungsberichte - wir machen den Praxistest: www.interkulturelles-reisetagebuch.de

Steffen Henkel
wurde im Jahre 1973 geboren und studierte Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien mit dem Schwerpunkt Südostasien an der Universität Passau. Er verbrachte etwa zwei Jahre in verschiedenen Ländern Südostasiens.
Von 2003 bis 2009 baute er sein eigenes Unternehmen auf, das er zu einem führenden Anbieter für interkulturelle Trainings im deutschsprachigen Markt führte. Zudem war der Geschäftsführer der change.project gmbh Vorstandsvorsitzender der Society of Intercultural Education, Training and Research, hatte einen Gaststatus im Außenwirtschaftsausschuss der IHK Region Stuttgart und ist Mitglied im Fachbeirat des AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. Darüber hinaus ist er an der Universität Hohenheim, der Hochschule der Medien (Stuttgart) sowie der EBS Universität für Wirtschaft und Recht als Dozent für interkulturelle Kommunikation tätig.

Benjamin Wolf
Der Dipl.-Betriebswirt (BA, Schwerpunkt Nonprofit-Organisationen) ist Gründer und Geschäftsführer der Südwerk Stiftung, die seit 2007 als Gemeinschaftsstiftung für Entwicklungszusammenarbeit internationale Hilfsprojekte fördert. Unter anderem war der selbstständige Trainer, Moderator und Berater zwischen 2006 und 2010 als Projektleiter für den Bau einer Gesundheitsstation mehrfach für längere Zeit in Ecuador, dazu kommen Auslandsaufenthalte in Asien und Italien. Von sich reden machte die Südwerk Stiftung unter anderem im vergangenen Jahr im Rahmen der Fellbacher Neujahrswette, als Fellbachs Oberbürgermeister Christoph Palm wettete, dass die 44.420 Fellbacher Bürger es gemeinsam schaffen würden, bis zum 28. Februar 2011 mindestens 44.420 Euro für die Gründung des Fellbach-Fonds für Entwicklungshilfe der Südwerk Stiftung zu sammeln. Benjamin Wolf ist Jahrgang 1975 und Vater einer Tochter.

Johanna Ringwald
Johanna Ringwald, geboren und aufgewachsen in Böblingen und Psychologiestudentin an der Universität Regensburg  war  2007 nach ihrem Abitur für 13 Monate in Chile. Dort hat sie an einem ökumenischen Freiwilligendienst teilgenommen und hat im Kindergarten, Schule, Drogenrehabilitation und Jugendgefängnis mitgearbeitet. Nach ihrer Rückkehr in Deutschland gingen ihr die viele Schicksale und Geschichten der Kinder und Jugendliche in Chile nicht mehr aus dem Kopf. Sie beschloss sich auch weiterhin für die Projekte in Deutschland stark zu machen. Ihre prägende Erfahrungen vor Ort haben Ihr gezeigt, wie wichtig es ist, sich für andere  einzusetzen.  Sie bringt sich nun seit 2008  in dem Verein Projekthilfe Chile e.V.  aktiv im Vorstand ein. Sie organisiert zusammen mit dem Verein Spendengelder und Bauprojekte für die Kinder und Jugendliche in den Armenviertel, in dem sie selbst mehrere Monate gelebt und gearbeitet hat.

Veranstaltungsinformationen

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